Presseaussendung 7. Jahresbilanz: Forst & Jagd Dialog Österreich

5. Jahresbilanz

Vor 5 Jahren haben wir Landesjägermeister und Repräsentanten der Österreichischen Forstwirtschaft mit der Unterzeichnung der Mariazeller Erklärung den „Forst & Jagd - Dialog“ ins Leben gerufen. Mit fundierter Unterstützung der Wissenschaft und der Behörden haben wir auf unserem Weg zu ausgeglichenen Wald-Wild-Verhältnissen schon Einiges bewegen können. Dennoch stehen wir noch vor größeren Herausforderungen und so setzen wir unseren sehr wertschätzenden und sachlich geführten Dialog ergebnisverbindlich fort.

Zusätzlich zu unseren Jahresbilanzen informieren wir kontinuierlich über unsere Arbeitsergebnisse, seit 2016 auch auf unserer Homepage www.forstjagddialog.at. Weiters gestalten wir Artikel in den klassischen jagdlichen und forstlichen sowie auch in den neuen Medien, wir halten Fachvorträge und gestalten Dialogforen, mittlerweile auch auf regionaler Ebene. Bei der Schaffung ausgeglichener Wald-Wild-Verhältnisse bestehen wichtige Gestaltungsspielräume, die wir in einer "Stellschrauben - Grafik" dargestellt haben. Drei Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit den jeweiligen Themen und schlagen praxisgerechte Lösungen vor.

Für den Bereich "Motivation, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit" wird eine Kommunikationsstrategie weiterentwickelt und laufend umgesetzt.

Das modern gestaltete Logo transportiert auf sehr ansprechende Weise die Botschaft der „Mariazeller Erklärung“: es geht nicht um "Wild vor Wald" oder "Wald vor Wild", sondern vielmehr um ein ausgewogenes Miteinander.

In unseren von Tradition geprägten Kulturlandschaften besteht mehr denn je der Bedarf an lenkenden Maßnahmen durch Forst & Jagd. In der jagdlichen und forstlichen Aus- und Weiterbildung werden die nötigen Grundlagen für das Verständnis zwischen den Wechselwirkungen von Wald und Wild unter Berücksichtigung moderner wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisse implementiert.

Das international vorbildhafte österreichweite Wildeinflussmonitoring hat nach Abschluss seiner vierten Aufnahmeperiode Ergebnisse geliefert, die vereinbarungsgemäß von Forst und Jagd gemeinsam analysiert und interpretiert wurden. Sie dienen nunmehr als wichtige Grundlage für vertiefende, auch interdisziplinäre Gespräche auf Ebene der Länder, der Bezirke und der Jagdreviere. Bei den Ergebnissen geht es nicht, wie vielfach angenommen, um Absolutwerte. Es sind vielmehr die Entwicklungen/Trends des Wildeinflusses maßgeblich und wir wollen gemeinsam für alle Bezirke eine dauerhafte Trendumkehr bei negativem Wildeinfluss erreichen.

Mit der Fortführung der Tagung „Verbergungskünstler Schalenwild - was tun?“ wurden praktische Handlungsanleitungen vorgestellt, welche den zunehmend erschwerten Bejagungsbedingungen -auch aufgrund vermehrter außerbetrieblicher Störungen- für Rot-, Reh- und Gamswild Rechnung tragen z. B. aktive Lebensraumgestaltung zur Optimierung der Wechselwirkungen zwischen Wald und Wild, neue Bejagungskonzepte oder auch eine gesamtheitliche forstlich-wildökologische Planung.

Wie auch schon in den vorjährigen Jahresbilanzen vorgestellt, werden die laufenden Novellierungen der Landesjagdgesetze im Hinblick auf fördernde oder hemmende Wirkungen auf die Ziele des Forst & Jagd - Dialogs weiter begleitet. Durch die Zusammenarbeit mit den Jagdbehörden wurde ein Erfahrungsaustausch betreffend jagdgesetzlichem und relevantem forstrechtlichen Vollzug in die Wege geleitet.

Hinsichtlich der vermehrt in Diskussion stehenden Jagdfreistellungen halten wir seitens des Forst & Jagd - Dialogs ausdrücklich fest, dass das Jagdrecht auch weiterhin strikt an das Grundeigentum gebunden bleiben soll, aber auch die Jagdausübung flächendeckend bestmöglich gewährleistet bleiben muss. Nur so wird sichergestellt, dass revierübergreifende Konzepte eigenverantwortlich umgesetzt und gleichzeitig die vielfältigen Waldwirkungen sichergestellt werden können.

Wir werden insbesondere

  • den forstlich-jagdlichen Dialog auf regionaler Ebene forcieren und hierfür die nötigen Fachinformationen bereitstellen,
  • die Motivation aller Beteiligten stärken,
  • die Methoden der Abschussplanung und Wildstandesentwicklung fachlich diskutieren und nötigenfalls optimieren,
  • Erschwernisse/Störfaktoren für das jagdliche und forstliche Management identifizieren und die Maßnahmen für ausgeglichene Wald - Wild - Verhältnisse weiter optimieren,
  • und die weiteren relevanten Entwicklungen in der Gesetzgebung und im Vollzug fachlich begleiten.

Wir nehmen unsere Verantwortung weiterhin wahr und laden alle Jägerinnen, Jäger, GrundbesitzerInnen und Forstleute ein, unseren Dialog zu unterstützen und Maßnahmen zu setzen, damit die von uns postulierten Ziele gemeinsam erreicht werden können.

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