Die Genossenschaftsjagd Neustift-Innermanzing liegt im Herzen Niederösterreichs im Bezirk St. Pölten-Land und umfasst eine Fläche von 1.306 ha. 36 % davon sind Waldfläche, der Rest Ackerland und Grünlandflächen. Auf rund 155 ha ruht die Jagd.

Zum Jagdgebiet

Geprägt ist die Landschaft Innermanzings von den sanften Hügeln des Flysch-Gebietes mit vielen Gräben, die periodisch bzw. ganzjährig Wasser führen. Bei den größeren Waldkomplexen handelt es sich um Mischwälder, vorwiegend aus verschiedenen Laubholzarten. Des Weiteren gibt es einige Waldränder mit vielfältigen, früchtetragenden Sträucherarten.

Zum jagdbaren Wild in der Genossenschaftsjagd zählen Rehwild, Schwarzwild, Hasen und Raubwild. Da es sich um ein Rotwild-Randgebiet handelt, kommt sporadisch auch Rotwild vor.

Organisation der Jagdgesellschaft

Das Pachtverhältnis zwischen dem Jagdausschuss und der Jagdleitung besteht aufgrund der vorbildlichen Kommunikationsbasis bereits seit 56 Jahren. Jagdausschussobmann und selbst begeisterter Waldbauer, ist Michael Kuhrn. Die Jagdleitung übernimmt seit bereits 20 Jahren Judith Moser. Der Jagdausschuss besteht insgesamt aus neun Mitgliedern und die Genossenschaftsjagd weist elf Jägerinnen und Jäger auf, wobei vier davon selbst Grundbesitzer sind. Die Betreuung der Jagd mit einheimischen Jägern ist dem Jagdausschuss sowie der Jagdleitung sehr wichtig, denn nur so kann ein stetiger Kontakt zwischen den Parteien herrschen.

Kommunikation zwischen Grundeigentum und Jagd

Mindestens einmal jährlich gibt es gemeinsame Treffen von Jagdausschuss und Jagdleitung, bei dem verschiedene Themen, wie etwa die Wildschadenssituation, besprochen werden. Der Großteil des Wildschadens entsteht auf landwirtschaftlicher
Fläche durch Schwarzwild. Verbiss- oder Fegeschäden durch Rehwild auf forstlichen Flächen werden als mittelmäßig bis gering eingestuft. Die schwerpunktmäßige Bejagung auf vorgelichteten Flächen und der frühzeitige Abschussbeginn ermöglichen die natürliche Verjüngung der Zielbaumarten.

Die sehr gute Gesprächsbasis zwischen Grundeigentum und Jagd hinsichtlich der Wildschäden, der Erneuerung von Reviereinrichtungen sowie der Durchführung von gemeinsamen Projekten, lässt die Genossenschaftsjagd Neustift-Innermanzing als Vorzeigebeispiel hinsichtlich des Forst-Jagd-Dialoges hervorgehen.

Gemeinsame Projekte und Öffentlichkeitsarbeit

Bereits vor über 30 Jahren wurden Maßnahmen hinsichtlich der Lebensraumverbesserung des Wildes getroffen. Hierbei wurden standortstaugliche Obstbäume und Sträucher gepflanzt, die zum Großteil erhalten sind. Auch in den letzten Jahren hat die Genossenschaftsjagd an den Wildökoland-Aktionen des NÖ Jagdverbandes teilgenommen und Projekte, wie Auspflanzungen von Sträuchern, Bäumen und Wildobstarten sowie die Pflege und Erhaltung von Waldrändern umgesetzt. Die Förderung von Verbissgehölzen sowie die Begrünung von Rückewegen und Forststraßen sind für Grundeigentum und Jagd selbstverständliche Tätigkeiten zur Lebensraumverbesserung. Mit jährlichen Hubertusfeiern, Waldbegehungen oder regelmäßigen Jägerstammtischen wird auch der breiten Öffentlichkeit die Materie hinsichtlich land- und forstwirtschaftlicher Bewirtschaftung sowie die Notwendigkeit zur Ausübung der Jagd vermittelt.